Tunnelbrände im Einsatzgebiet der Feuerwehr Neckarsulm

Tunnelbrände im Einsatzgebiet der Feuerwehr Neckarsulm

Aufgrund von Tunneleinsätzen richten sich die Feuerwehren auf besonders personalintensive und arbeitsaufwändige Einsätze ein. Spezielle Übungsdienste und Ausbildungen sind Grundvoraussetzungen, um erfolgreich solche Einsätze in Tunneln zu bewältigen. Im Stadtgebiet Neckarsulms befinden sich keine Straßen- oder Eisenbahntunnel. Das Einsatzgebiet der Feuerwehr Neckarsulm umfasst allerdings zwei Straßentunnel, die im Falle eines Einsatzes (Überlandhilfe) angefahren werden. Hierzu zählen der Autobahntunnel der A81 bei Eberstadt Hölzern (Länge 470 m / Baujahr 1973) und der Tunnel Schemmelsberg  entlang der B39 (Länge 680 m / Baujahr 1990) bei Erlenbach. Darüber hinaus können auch potenzielle Alarmierungen für ELW2, GW-Mess oder andere Sonderfahrzeuge der Abteilung Neckarsulm im Landkreis Heilbronn dazukommen (Beispiele sind die Eisenbahntunnel bei Gundelsheim, Weinsberg oder Lauffen am Neckar).

In den vergangenen Jahren wurden Großübungen (z.B. Autobahntunnel Hölzern A81, Tunnel Schemmelsberg B39 und Eisenbahntunnel bei Gundelsheim Böttingen) mit den Feuerwehren Heilbronn, Neuenstadt, Weinsberg, Eberstadt und Gundelsheim organisiert. Auch mit der für den Tunnel Schemmelsberg zuständigen Nachbarfeuerwehr Erlenbach wurden schon gemeinsame Dienste abgehalten. Trainiert wurde hierbei das Zusammenarbeiten der einzelnen Feuerwehren, das einsatztaktische Vorgehen und die Koordination an der Einsatzstelle.

Im regulären Übungsdienst der Abteilung Neckarsulm werden die Themen taktisches Vorgehen im Trupp, Brandbekämpfung im Tunnel und Absuchen seit etwa einem halben Jahr intensiv trainiert und ausgebildet – für viele Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden in Anbetracht der taktischen Vorgaben (Erkundertrupp, Suchtrupp und Trupp zur Brandbekämpfung) eine neue Erfahrung. Erstmalig verstanden werden musste, dass beispielsweise bei alltäglichen Brandeinsätzen (z.B. Wohnungsbrand) eine ganz andere Ausrichtung vorgesehen ist. Deshalb werden auch im Falle eines Einsatzes an Tunneln gleich mehrere Feuerwehren in der Erstphase zu den einzelnen Tunnelportalen alarmiert. Nach AAO (Alarm- und Ausrückeordnung) werden zum Tunnel Hölzern A81 die Feuerwehren Neuenstadt, Eberstadt, Weinsberg, Heilbronn und Neckarsulm alarmiert. Beim Tunnel Schemmelsberg B39 sind es die Wehren aus Erlenbach, Neckarsulm, Weinsberg und Heilbronn.

Hier zeigt sich sehr gut, dass die Feuerwehren einem ständigen Wissenswandel unterliegen – was also heute gelehrt und ausgebildet wird, ist in kurzer Zeit überholt. Das vorhandene Fachwissen muss ständig erneuert bzw. verändert werden. Vor allem das personalintensive Vorgehen bei Tunnelbränden sorgt für einen notwendigen Mehraufwand an Material und Ausrüstung. Durch solche gezielten Übungsdienste und Ausbildungen sind die Feuerwehren sehr gut auf Einsätze in Tunneln vorbereitet und können bei Schadensereignissen schlagkräftig agieren. 

Benjamin E.

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