Mit der Auslieferung eines GW-T (Gerätewagen Transport) an die Abteilung Obereisesheim wurde im November 2020 der erste Schritt für die Fachgruppe „Wasserförderung“ gemacht. In den darauffolgenden Monaten wurden zusätzliche Ausrüstungsgegenstände beschafft sowie die Einsatzkräfte ausgebildet und in die Thematik eingewiesen.

Im Aufbau des GW-T finden mehrere Rollwagenmodule Platz, die (je nach anstehender Aufgabe) mit Einsatzmitteln und Geräten bestückt sind. Mittlerweile sind in der Abteilung Obereisesheim insgesamt vier Rollwagenmodule, die je 500m (somit in Summe zwei Kilometer) B-Schläuche enthalten, stationiert. Die Schläuche sind zusammengekuppelt, in Buchten verstaut und können während des Fahrens vom GW-T aus verlegt werden. Ergänzend zu den Modulwägen mit Schläuchen steht ein Modul mit einer Tragkraftspitze – einer Pumpe, die in der Wasserentnahme oder als Verstärkerpumpe zum Einsatz kommt – samt dazugehörigen Armaturen zur Verfügung. In Eigenregie wurde der GW-T um eine Absturzsicherung im Kofferaufbau für die Sicherheit der Einsatzkräfte ergänzt. Außerdem wurden zwei Kunststoffplanen nachgerüstet, die für ein besseres „Rutschen“ der Schläuche und somit für ein reibungsloses Auslegen sorgen.

Die Mindestbesatzung für das Auslegen der Schläuche sind vier Einsatzkräfte: Ein Fahrer, der über die Kamera das Heck des GW-T sowie über das eingebaute Navigationsgerät die Höhenunterschiede überwachen kann. Die Fahrgeschwindigkeit beim Ausrollen beträgt 5-10 km/h.
Eine Einsatzkraft, die im Aufbau des GW-T ist und sicherstellt, dass die Schläuche reibungslos aus den Modulwägen herauslaufen und die Kupplungen sich nicht verkanten.
Zwei Einsatzkräfte, die für die richtige Lage der Schläuche am Boden sorgen und von außen koordinieren. 

Da durch die Entfernungen und Höhenunterschiede zwischen der Wasserentnahmestelle und der Einsatzstelle Druckverluste entstehen, müssen zusätzliche Verstärkerpumpen eingesetzt werden. Eine Pumpe ist auf dem GW-T verlastet, eine weitere befindet sich auf dem LF10 und kann bei Bedarf eingesetzt werden. Pro Pumpe wird eine zusätzliche Einsatzkraft benötigt, die diese die ganze Zeit überwacht/bedient. Über Funk bleiben die Einsatzkräfte in Kontakt mit der Besatzung des GW-T sowie mit der „Abgabestelle“ (i.d.R. ein Löschgruppenfahrzeug, in welches das Wasser eingespeist wird). 

Die Fachgruppe Wasserförderung kommt zum Einsatz, wenn keine oder eine zu gering dimensionierte Wasserentnahme in unmittelbarer Nähe zur Einsatzstelle möglich ist. Vor allem auf Feldern, bei Flächenbränden, in Wäldern oder bei abgelegenen Scheunen gibt es nur wenige Hydranten/Wasserentnahmestellen, die im Ernstfall auch schnell erschöpft sein können.